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Gedanken rund ums Bewusstsein - Teil 2 Was ist ein Mensch wert? Die Antwort hängt vom Gesellschaftssystem ab, in dem dieser lebt. Versicherungstechnisch wird der Wert eines Menschen oft nach dem Einkommen errechnet, das er noch hätte erzielen können. Natürlich ist diese Rechnung fragwürdig, denn ein Dreißigjähriger mit zweitausend Euro Monatseinkommen hätte zwar in 35 Jahren Restarbeitszeit theoretisch noch über achthunderttausend Euro verdienen können, doch nach Abzug der Lebenshaltungskosten wäre für ihn nichts übrig geblieben. Der Wert des Menschen hängt auch sehr vom Geschlecht, vom Aussehen, von evtl. Titeln und von der Gesellschaft ab, der er angehört. Im Kapitalismus wird er danach bewertet, wieviel Vermögen er besitzt, was er verdient und wieviel er sich leisten kann. Ein gut situierter, gut aussehender Junggeselle ist begehrter als ein armer Schlucker, hat bei Damen bessere Chancen, ist eine bessere "Partie", ist also "mehr wert". Im Kommunismus dagegen ist der Einzelne nicht viel wert. Hier zählt nur Ideologie und Parteizugehörigkeit.
Peter Alexander war "viel wert", denn durch ihn haben viele gut verdient, ebenso wie an allen Sternchen unserer Gesellschaft. Auch das Supermodel Kurkova ist viel wert. Kurkova arbeitet u. a. für Christian Dior, Versace und Victoria's Secret und gehört zu den bestbezahlten Mannequins der Welt. Aber auch im zivilisierten Deutschland mit seiner angeblich sozialen Marktwirtschaft hängt der Wert des Einzelnen zu sehr von dessen Status ab. Ist er Hartz-IV-Empfänger, hat er einen "Migrationshintergrund", wohnt er in der falschen Gegend, so ist er für die Gesellschaft mehr eine Belastung als von Nutzen, ist also "nichts wert". Vor diesen Menschen will sich unsere Gesellschaft schützen, ebenso wie vor den Afrikanern, die gerade zu tausenden in Lampedusa landen und auf die man jetzt die Grenzschutzbeamten von Frontex hetzt. Entlang der griechisch-türkischen Grenze will man einen Zaun bauen, um das Heer der Wirtschaftsflüchtlinge aus Asien in die EU zu bremsen, ebenso wie die USA bereits einen meilenlangen Zaun an der amerikanisch-mexikanischen Grenze errichtet haben, um die Flut der illegalen Einwanderer aus Mittel- u. Südamerika zu stoppen. Im amerikanischen Bundesstaat Arizona haben sich Bürgerwehren gebildet, z.B. die Arizona Minutemen, also Gruppen von bewaffneten Vigilantes, welche die Grenze zu Mexiko patrouillieren, auf der Jagd nach illegalen Einwanderern, Schleppern und Drogenhändlern. Dabei heizten einige Lokalpolitiker die Volksstimmung so sehr auf, dass der Rassenhass zwischen Weißen und Hispanics bald dem der 60er Jahre zwischen Weiß und Schwarz nahe kommt. Der blinde Hass führt dann zu Auswüchsen, wie im Fall von Shawna Forde, die gerade schuldig befunden wurde, mit ihrer "Minutemen American Defense" den mexikanisch stämmigen amerikanischen Staatsbürger Raul Flores und dessen Tochter Brisenia auf deren Farm hingerichtet zu haben. Die angeschossene Mutter, Gina Gonzales, kam mit dem Leben davon, weil sie sich tot stellte und die Gruppe später mit der Schusswaffe ihres Mannes vertreiben konnte. Nun mag man vielleicht in Deutschland sagen, "ja, das sind halt amerikanische Wildwestmanieren", doch ist das wirklich so? Wird nicht der Mensch weltweit zum Tier, wenn er sich bedroht fühlt? Gäbe es nicht auch schnell Gruppen in Deutschland, die zur Ausländerjagd aufriefen, sobald zu viele von ihnen ins Land einfielen? Haben wir nicht schon die ersten Anzeichen davon in den neuen Bundesländern, in denen die NPD zunehmend stärker wird? Brauchen wir neue Kampfgruppen, die durchs Land fahren? Aber kann man denn wirklich "wertlose Menschen" dauerhaft von unseren Gesellschaften fernhalten und wird nicht der Einwanderungsdruck irgendwann so groß, dass es kein Aufhalten mehr gibt? Hier muss man sich zwangsläufig fragen, was denn das übergroße Gefälle zwischen den einzelnen Ländern und Kontinenten verursacht hat. Dazu gäbe es viele Antworten, aber im Prinzip geht es doch immer darum, dass es abgeschottete Länder gibt mit höchst unterschiedlichen Regierungen, Werten, Religionen, Bildungssystemen und Bodenschätzen, und dass sich der Einzelne nicht wirklich entfalten kann, wenn er das Pech hat, im falschen Land geboren zu sein. Was also ist der Wert eines Menschen und hat er/sie überhaupt einen "Wert"? Wie kann eine Rolle einen Wert haben? Rollen sind entweder schön oder unschön, dumm oder intelligent, lustig oder traurig, aber eine Rolle an sich hat doch keinen Wert. Eine Rolle wird von einem Schauspieler gespielt, genau so wie die Rolle des Menschen oder Tieres von einer Seele gespielt wird. Wir wissen doch: Der Mensch hat keine Seele, vielmehr hat eine Seele einen Menschen! Betrachtet man es auf diese Weise, so gibt es nur Seelen, die höchst verschiedenartige Rollen spielen, und hinter jedem Menschen, egal ob Bootflüchtling, Banker, Mexikaner oder Türke, Linker oder Nazi, etc., steht eine liebevolle und "wertvolle" Seele, die dessen Rolle doch nur spielt. Das Problem besteht nur darin, dass der Durchschnittsbürger nichts von diesem Rollenspiel weiß und dass wir, selbst wenn es uns bewusst ist, oft zu sehr in unserer Rolle versinken, anstatt uns über sie zu erheben.
Die westliche Welt schwört auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft und möchte diese Staatsformen in allen Ländern der Welt etabliert sehen. Natürlich sind diese Formen besser als eine Diktatur, Kommunismus oder reiner Kapitalismus, aber zeigt sich nicht jetzt schon, dass auch diese Regierungsformen nicht in der Lage sind, die Welt vor einem Kollaps zu bewahren? Nimmt man die gegenwärtige Situation in Deutschland als Beispiel, so ist offensichtlich, dass die soziale Markwirtschaft hierzulande schon lange am Ende ist. Vielmehr ist daraus ein Raubtierkapitalismus entstanden, der die Armen ärmer macht, die Reichen noch reicher und den Mittelstand langsam auslöscht. Die Gründe dafür liegen einerseits in der Auflösung der moralischen Werte innerhalb unserer Gesellschaft und andererseits in der Unfähigkeit der politischen Führung als Resultat einer demokratischen Ordnung. Betrachten wir die Parteienlandschaft, so wird dies deutlich: Keine Partei ist daran interessiert, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Keine Partei kann es auch wirklich, da dies eine längerfristige Aufgabe wäre, über mehrere Legislaturperioden hinweg, und weil immer nur das nächste Wahlergebnis zählt. Keine Partei hat Persönlichkeiten, die dazu überhaupt geeignet wären. Derartige Persönlichkeiten sahnen lieber in der freien Wirtschaft Millionenboni ab, als sich mit dem Parteienhickhack zu beschäftigen. Das hatte zur Folge, dass sich inzwischen drittklassige Politiker gegenseitig unterminieren und schlecht machen, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen für die Nation und ohne überhaupt zu verstehen, dass es um die Zukunft des Landes geht und nicht darum, dem Gegenkandidaten ans Bein zu pinkeln. Der Fall des Karl-Theodor zu Guttenberg ist ein Beispiel dafür, wie sich der linke Flügel auf einen im Volk beliebten konservativen Politiker stürzt, der ihr bei der nächsten Wahl gefährlich werden könnte, um ihn schon im Vorfeld auszuschalten. Auf einmal ist es viel wichtiger, ob dieser Herr in seiner Dissertation zu wenig Fußnoten gesetzt hat, ob er gar abgeschrieben hat und ob ihm deshalb nicht sofort sein Doktortitel aberkannt werden sollte, als das, was sich in Nordafrika zusammenbraut. Unsere Demokratie ist zum Kindergarten verkommen, in dem nur noch gezankt und gestritten wird, monatelang, ob die Hartz-IV-Empfänger z.B. nun 5 oder 8 Euro im Monat mehr bekommen sollen, und keiner dieser teuren Damen und Herrn Politiker hat überhaupt genügend Weitblick, um zu erkennen, was wirklich wesentlich ist. Das Wesentliche ist nicht, ob Karl-Theodor zu Guttenberg noch weiter seinen Doktortitel führen darf, sondern dass sich möglicherweise eine Katastrophe großen Ausmaßes anbahnt, die von unseren kleinkarierten Politstreithähnen wieder einmal total verschlafen wird. Hier frage ich mich, ob denn ein intelligenter Mensch überhaupt noch Vertrauen in diese Art von Demokratie als Staatsform haben kann, wenn diese zur Staatsführung ungeeignet ist? Nein, kann er nicht. Ein Betrieb, in dem jeder Arbeiter, Angestellte, Manager und Vorgesetzte in eine andere Richtung zieht und dabei nur an sich denkt, ist zum Scheitern verurteilt. Dasselbe gilt für Staaten. Stellen wir uns doch nur vor, was geschähe, wenn beim Hausbau alle Handwerker gegeneinander arbeiten würden. Das Haus würde nicht vorankommen, es würde ständig nur repariert, wieder abgerissen, neu aufgebaut und wieder umgebaut, und sämtliche Gewerke wären Murks! Das Haus würde also nie fertig. Aber genau das ist es doch, was in einer demokratischen Ordnung tagtäglich passiert. Da arbeiten teure Minister, Staatssekretäre und ein Stab an Beamten monatelang an Gesetzesvorlagen, die von Beginn an Makulatur sind, weil praxisfremd, ideologisch, nicht bezahlbar oder weil nicht genug Stimmen vorhanden sind, das Gesetz überhaupt durchzubringen. Doch das scheint keinen zu stören und der Bürger ist auch noch zufrieden mit diesem "demokratischen Prozess". Für mich ist das hochgradig unsinnig, energie- und kräfteraubend, und für das Wenige, was am Ende geleistet wurde, auch viel zu teuer. Aber für einige ist es ein Weg, auf Kosten des Bürgers gut zu leben, ohne je etwas leisten zu müssen. Oder wie sonst kann man es sehen, wenn die gegenwärtige Parteivorsitzende der SPD nach Grundschule, Gymnasium und über 20 Semester Uni mit der Parteiarbeit beginnt, in der sie Arbeiter vertreten will, ohne im Leben je erfahren zu haben, was den deutschen Arbeiter wirklich interessiert bzw. belastet? Und der Steuerzahler muss für diesen Blödsinn zahlen, ob er will oder nicht, denn sobald eine Partei eine gewisse Anhängerschaft hat, hat sie ein Anrecht auf staatliche Förderung. Dieses System ist m.E. keine vernünftige Regierungsform, sondern eine Katastrophe. Es nährt sich am Manko und produziert Manko. Man braucht nur eine Idee, egal wie unsinnig sie auch ist, und schon rollt der Rubel! "Ich mag nicht, dass YouTube ständig Videos entfernt, nur weil sie gegen das Copyright verstoßen." Also finde ich noch mehrere, die das auch nicht mögen, und wir gründen die Piratenpartei, deren Ziel es ist, alles von jedem und für jeden frei kopierbar zu machen. Mit diesem Schlachtruf ziehen wir in den Landtag ein und bekommen nun staatliche Zuschüsse und ein Landtagsmandat, einen Dienstwagen und eine Sekretärin. Und der dumme Bürger zahlt dafür mit seiner Lohnsteuer, ob er will oder nicht, denn er wird weder gefragt noch hat er eine Stimme. Und wenn das nicht mehr klappt, dann werde ich eben Gewerkschaftsfunktionär und verlange einen höheren Stundenlohn, kürzere Arbeitszeiten, noch mehr Betriebsräte und was sonst noch die Produktivität eines Betriebes behindert, und lebe gut von Gewerkschaftsbeiträgen, denn für unsinnige Forderungen finde ich immer Unterstützer! Das ist für mich keine sinnvolle Demokratie mehr, sondern die Perversion des Systems. Doch das scheint unsere Regierungsvertreter nicht zu stören. Sie haben gelernt, das System auszunützen, zum eigenen Vorteil, und für sie ist nur wichtig, bei der nächsten Wahl über die Fünf-Prozent-Hürde zu kommen, um sich dann irgendwann mit einer hohen Pension in die Wirtschaft abzusetzen oder in einen noch höher dotierten Posten nach Brüssel "befördert" zu werden. Wen wundert es bei dieser Einstellung noch, wenn sich auch Banker mit hohen und unverdienten Boni absetzen, Facharbeiter und Ärzte ins Ausland abwandern und Lokführer zum nächsten Streik blasen? Wir befinden uns in einer Phase, in der jeder noch so viel zu grapschen versucht wie nur möglich, ohne Rücksicht auf seine Landsleute und bevor das Land noch den Bach runter geht. Und dieses System wollen wir allen Ländern der Welt verordnen?
Gegenwärtig gibt es auf der Erde mehr als 190 selbständige Staaten mit z.T. höchst unterschiedlichen Regierungsformen, die im globalen Wettbewerb miteinander konkurrieren. Unter ihnen herrscht großes soziales Gefälle. Zusätzlich führt die Bevölkerungsexplosion sowie die Verknappung der Rohstoffe dazu, dass die erste Welt um den Beibehalt ihres Lebenstandards besorgt ist und die dritte Welt den westlichen Standard nun auch für sich erreichen möchte, was man ihr nicht verübeln kann. Aber während Staaten wie die USA, Russland und China um Energien, Technologien und seltene Erden streiten, gibt es schon heute viele Verliererländer, die gar nicht in einer Position sind, um bei der Verteilung der sich verknappenden Ressourcen mitzureden. Zu diesen Staaten gehören unter anderem korrupt geführte Länder in Mittelamerika, wie z.B. Mexiko, und der überwiegende Teil der muslimischen Länder, die in ihrer Entwicklung um Jahrhunderte hinterher hinken. Diese Länder besitzen ein enormes Unruhepotenzial. Es braucht nicht viel, um in ihnen Unruhen ausbrechen zu lassen, wobei es dann fast immer ums reine Überleben geht. Betrachtet man als Beispiel die USA mit ihrem immer noch enormen Wohlstand einerseits und die hungrige Bevölkerung Mexikos, Guatemalas oder Honduras andererseits, so wird deutlich, dass kein Zaun einen mexikanischen Landarbeiter aufhalten kann, der keine Möglichkeit besitzt, seine Familie zu ernähren, während jenseits des Grenzzauns die Ernte verdirbt, weil kein Einheimischer bei über 40 Grad C auf dem Feld arbeiten will. Eine ähnliche Situation entsteht gerade im Mittelmeerraum und in anderen Teilen der Welt. Auch hier riskieren zunehmend mehr Menschen ihr Leben, um der Armut und Hoffnungslosigkeit zu entfliehen. Wodurch entsteht Gefälle? In Mexiko ist der einfache Bürger arm, weil das gesamte Staatsgefüge aus korrupten Politikern besteht, die nur in die eigene Tasche arbeiten. In Nordafrika gibt es für die übergroße Zahl an Schul- und Studienabgängern keine Arbeit, weil sich die Despoten nicht um Arbeitsplätze, um Infrastruktur oder sonstwas gekümmert haben, sondern nur um starke Armeen, mit denen sie sich vor dem Volk schützen wollten, während sie Milliardenbeträge für sich und ihre Familien auf ausländische Konten transferierten. Egal, wie viele Fälle man aufzählen wollte, es geht dabei immer um Habsucht und Machtausübung der Herrschenden, ob Despot, Kapitalist, Kommunist oder Demokrat! Keiner von ihnen denkt ans Gemeinwohl, an seinen Nächsten, obwohl ständig alle davon reden. Wenn ich mir Gedanken mache, wie denn das Leben in einer bewussteren Gesellschaft aussehen müsste, damit es möglichst viele der gegenwärtigen Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten abwerfen kann, so schälen sich für mich einige Voraussetzungen zunehmend deutlicher heraus:
Doch bis alle von uns das Schnipsen gelernt haben, steht uns noch ein langer und steiniger Weg bevor. Viele von uns sind inzwischen bereit, diesen Weg zu gehen, aber noch mehr werden sich wahrscheinlich dagegen wehren. Der Widerstand gegen die notwendigen Veränderungen dürfte gewaltig werden, aber wie Seth schon sagte, wird es nicht ohne Gewalt gehen.
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