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www.jenseits-de.comWas passiert, wenn mein Vater nicht mehr bei mir ist?[ Alle Antworten ] [ zurück zum Archiv ] [ Forum ]
mein Vater ist schwer krank und ich kann mit der Situation, dass er vielleicht schon sehr bald nicht mehr bei mir ist, nicht umgehen. Es schmerzt mich jetzt schon, wie wird es dann erst sein, wenn dieser Fall eingetreten ist? Ich habe nicht die Kraft ihn auf der Intensivstation zu besuchen, ich würde wieder einen Weinanfall bekommen. Ich habe Angst, wenn er gehen muß, nicht die Kraft zu haben, bei ihm zu sein. Angst, vor dem Schmerz den jetzt schon stark, aber noch schlimmer werden wird. Ich bin kein gläubiger Mensch, war ich nie. Aber ich versuche, wie viele hier auch, doch daran glauben zu können, dass es auf irgendeine Art und Weise ein weiteres Leben gibt. Damit mir der Abschied leichter fällt. Aber es funktioniert nicht. Ich fühle jetzt schon, dass ein riesiges leeres Loch entsteht und ich mich darin verlieren werde. Ich hätte nie gedacht, dass Trauer so furchtbar ist.
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Man macht sich im Leben sehr oft Gedanken , wie die Trauer aussehen kann wenn sie tatsächlich eintrifft . Das Gedanken machen ist sicherlich eine sehr gute Variante , wie man in der Situation umgehen kann ....doch beim Eintreffen der Trauer ist alles ganz anders , als man sich es je ausmalen konnte . Du befindest dich nach deiner Schilderung in einer Situation welche dir nie zuteil wurde ....und jetzt erkennst du das Ausmass und auch den Wunsch nach Gewissheit , dass es eine Weiterführung gibt . Wir nennen solche Extremsituationen Weckruf ....eine Art Erwachen für eine Frage , die man sich früher oder später stellt . Da es in deinem Fall keine "Ablösung" gibt , wo das Eintreffen des Versterbens deines Vaters gegeben ist , ist es schwierig , da es für Dich keine Annahme der Situation gibt ....da es noch nicht eingetroffen ist . Aus meiner Sicht wäre es für Dich besser , wenn du die Dinge die du scheinbar nicht getan hast , tust ....sei es ohne der Anwesenheit neben ihm , oder bei einem Besuch im Spital (sofern du die Kraft hast , in Zukunft) Dein Vater kann Dich hören ....da er vom Bewusstsein nicht an dem Körper gebunden ist ....er nimmt dich wahr , auch wenn es die Resonanz nicht gibt , die man sich erhofft . Es geht jetzt vielmehr um Dich ...welche Auswirkung diese Extremsituation für Dich hat . Das Erleben , das Leben als solches beinhaltet eine physische Trennung ...dies ist mitunter die einmalige Erfahrung die man als Mensch machen kann . Ich kann Dir keinen Rat geben , damit die Gewissheit Bestand wird ....doch ist dies mit Sicherheit eine Situation , welche dein Interesse für die Auseinadersetzung bewusst macht . Es wird auch der Abschied nicht leichter fallen ....vielleicht die Konzentration mehr auf das Wesen welches uns wichtige Anteile ermöglichte ....doch das Vermissen ist ein Anteil den man erlebt , wenn man aus der Verbundenheit scheinbar herausgerissen wird . Lebe die Tage die du mit ihm hast (auch wenn er nicht sprechen kann) , und verdränge auch nicht die Tatsache , dass es IMMER eine scheinbare Trennung gibt . Sei ehrlich zu Dir...und genehmige Dir die Emotionen die auch vorhanden sind , da du dadurch einen sehr wichtigen Schritt unternimmst ...die Auseinandersetzung mit deinen Gefühlen , welche so und so der Anteil eures Zusammensein ist . Alles Liebe (4261)
es ist furchtbar schwer, was Du gerade durchmachen mußt, keine Frage :-(. Erst muß man die Situation erleben müssen, den geliebten Papa da so auf der Intensivstation zu sehen und dann auch noch zusätzlich an dem Gedanken arbeiten, daß er nicht mehr lange hier sein wird... Ich kann Dir auch nur einen Rat für genau diesen Moment geben: Nutze jede Minute jetzt. Denke nicht permanent an das "danach", zumindest jetzt nicht. Erlebe die Minuten mit ihm als alles das, was zählt. Wie Mad schon schrieb: Auch wenn Dein Vater jetzt nicht bewußt da ist, Du keine Antworten von ihm bekommst, bekommt er trotzdem all Deine Gedanken, Deine Liebe mit. Und Du wirst irgendwann sehr, sehr dankbar sein, daß Du diese "letzte" Zeit mit Deinem Papa doch genutzt hast, glaub mir. Ich weiß, es ist sooo schwer, man ist so verzweifelt. Wie Heidi ja auch schon schrieb: Es gibt viele hier, die alles geben würden, sich "richtig" zu verabschieden, so, wie sie sich das im Nachhinein gewünscht hätten.... Ich wünsch Dir alles erdenklich Liebe, viel Kraft, (4262)
das, was du momentan so heftig und schmerzhaft erlebst, ist die so genannte "antizipatorische Trauer", d. h. eine vorweggenommene Trauer, bevor der eigentliche Fall eintritt. Auch wenn es dir momentan schwer fällt, das zu glauben, hat genau dieses Erleben eine sehr wichtige Funktion für dich und es kann gut sein, dass die Trauer später dadurch um vieles leichter wird, weil du schon jetzt so viele Gedanken gedacht und so viele Emotionen gespürt hast. Ich habe dies immer wieder bei Menschen erlebt, die unter dieser antizipatorischen Trauer litten. Wenn du es psychisch nicht schaffst, auf die Intensivstation zu gehen oder im Todesmoment bei deinem Vater zu sein, solltest du dir das nicht allzu sehr zu Herzen nehmen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er von bereits verstorbenen Menschen, die ihm nahe standen, abgeholt wird - er wird also in keinem Fall allein sein. Ob du auf der Intensivstation tatsächlich einen Weinanfall bekämst, weiß ich nicht, denn oft ist es so, dass in diesem Moment die Anspannung viel zu groß ist, als dass man weinen könnte und selbst wenn - was meinst du, wieviele Tränen schon auf Intensivstationen vergossen wurden ... Aber dennoch denke ich, du solltest dich nicht selbst unter Druck setzen hinzugehen, wenn du das Gefühl hast, dass es wirklich deine Kräfte übersteigt, denn dann ist schwer abzuwägen, ob du deinen Vater eventuell durch deine Anwesenheit eher belastest, als dass sie ihm hilft. Vielleicht solltest du dir einfach mal überlegen, wie du es in zehn Jahren sehen würdest, wenn du zurückblickst: Hättest du das Gefühl, es wäre besser gewesen ihn zu besuchen oder nicht? Dann beziehe diesen Gesichtspunkt in deine Überlegungen mit ein. Was auch immer jetzt mit deinem Vater geschieht: Es ist nur ein Übergang, bei dem er zwar seinen kranken Körper ablegt, aber seine Seele lebt weiter. Ihm wird es danach wieder viel besser gehen als momentan, wo er noch die Last seines kaputten Körpers mit sich tragen muss. Und ihr werdet auf jeden Fall miteinander verbunden bleiben! Liebe Grüße Coco (4263)
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